Emanzipation & Efrauzipation



Sagt man(n) etwas gegen Emanzipation, wird man pauschal als Machoschwein abgestempelt. Frauen beanspruchen dieselben Rechte für sich, wie sie auch Männern zugestanden werden. Ja, dazu stehe ich: gleiche Rechte für alle. Dann sollten aber auch die gleichen Pflichten für Frauen gelten. Soweit ist es aber noch lange nicht. Versuche Mann mal folgendes: fangen sie eine Diskussion mit einer Frau an über das Tragen von Miniröcken, Provokation und das Thema "Sexuelle Belästigung". Ich möchte dann nicht in ihrer Haut stecken. Nebenbei gesagt: Ich habe nichts gegen Frauen und schon garnichts gegen Miniröcke.

Die alte, noch in vielen Köpfen herumgeisternde Rollenverteilung von der Frau, die für Haushalt und Kinder sorgt und dem Mann, der finanziell für die Familie sorgt und nach außen hin repräsentiert, gehört meiner Meinung auf den Müllhaufen der Geschichte. Vielleicht hat genau das auch Alice Schwarzer gewollt. Das unterstelle ich ihr jetzt einfach mal. Warum hätte sich die "EMMA"-Gründerin sonst von der ganzen Sache verabschieden sollen?

Der Grund, warum ich das hier schreibe, scheint nicht so recht hier hineinzupassen. Der Grund ist ein furchtbares Verbrechen. Ich rede von der zwölfjährigen Ulrike, die entführt, sexuell mißbraucht, getötet und deren Leichnam schließlich verbrannt wurde. Dessen Mörder immer noch auf freiem Fuß ist. Dessen Tod einige CDU/CSU-Politiker zum Anlaß genommen haben, eine Gen-Datenbank aller männlichen Einwohner Deutschlands zu fordern. Laut einer repräsentativen Umfrage haben nur etwa 20 Prozent der Befragten bemerkt, daß damit alle Männer zu potentiellen Tätern gemacht werden würden. Von Datenschutz will ich hier garnicht erst reden. Es macht mich aber rasend, daß sich offensichtlich nur jeder fünfte darüber im klaren ist, daß das einer Vorverurteilung der Gattung "Mann" im allgemeinen gleichkommt. Soweit ist es mit der Emanzipation. Frau gut, Mann böse. Sollte es so einfach sein? Männer sind Schweine. Blondinen sind blöd.

In dieser Gleichberechtigungsbewegung werden immer und immer wieder nur die positiven Seiten der Frauen und immer und immer wieder ausschließlich die negativen Seiten der Männer beleuchtet. Okay, ich bin ein Mann, ich bin voreingenommen. Aber wenn eine Frau nur deshalb in einer Firma eingestellt wird, weil sie Frau ist und die Quote erfüllt, dann hat das meiner Meinung nach nichts mit Emanzipation zu tun. Eigentlich müßte es eine Demütigung für eine Frau sein, allein auf Grund ihres Geschlechts eingestellt zu werden. Nicht wegen ihrer Qualifikation; wegen ihres Geschlechts. Aber die Emanzenbewegung hält das für einen Sieg. Wer beleuchtet endlich mal die negativen Seiten der Frauen und berichtet über die positiven Seiten der Männer?

Sieg, das klingt nach Krieg. Das ist es im Moment auch: Krieg. Und nichts anderes. Gut gegen Böse, Frau gegen Mann. Das hat nichts mit Gleichberechtigung zu tun. Während Männer dabei sind, ihren Wehrdienst abzuleisten oder sich ersatzweise um Behinderte, alte und kranke Menschen kümmern, haben Frauen die Chance, einen Beruf zu erlernen, zu studieren und sich eine Existenz aufzubauen. Ist das Gleichberechtigung? In Israel gibt es die Wehrpflicht für Männlein und Weiblein. Frauen, die gedient haben, genießen in Israel höchsten Respekt. Das ist in meinen Augen Gleichberechtigung. Jaja, ich weiß. Auch in Deutschland dürfen Frauen jetzt "endlich" an die Waffen. Sie dürfen, aber sie müssen nicht. Rechte ja, aber bloß keine Pflichten. Was ist mit emanzipierten Frauen in klassischen Macho-Berufen wie Bergarbeiter, Stahlkocher, Kanalarbeiter, Müllkutscher, Walzwerker, Kampftaucher oder GSG-9? Wer berichtet darüber? Das wäre doch mal einen Artikel in der "Bild" wert. Ist sich die emanzipierte Frau dafür zu schade? Oder gibt es doch keine Gleichberechtigung?

In diesen Zeiten der "Gleichberechtigung" erhält noch immer die Frau in den meisten Scheidungsfällen das Sorgerecht für ihre Kinder, kann ungestraft dem Vater den Umgang mit den Kindern verwehren und ihn staatlich gefördert in den finanziellen Ruin treiben, auch wenn sie weit mehr Geld verdient als der Erzeuger. In diesen Zeiten ist es offensichtlich Mode, ein Kind ohne eine funktionierende Partnerschaft großzuziehen oder den Erzeuger ganz zu verleugnen und ihn dem Kind willentlich vorzuenthalten. In diesen Zeiten wird der Erzeuger in der einen oder anderen Form absolut nebensächlich und darf scheinbar keine Rolle mehr bei der Erziehung der Kinder spielen. Nebenbei gesagt, wird in Deutschland jede dritte Ehe nach durchschnittlich fünf Jahren geschieden und das meist, nachdem die Frau die Scheidung eingereicht hat. Das ist keine Emanzipation, das ist keine Gleichberechtigung. Mann wird mit der Abhängigkeit von den Launen der Emanzipation zurückgedrängt in den Zustand eines - wenn überhaupt - geduldeten Erzeugers und bestenfalls zu einem abhängigen Kind degradiert. Viele Männer verhalten sich allerdings auch wie unmündige Kinder, das gebe ich unumwunden zu. Kinder brauchen beides, nicht nur die Mutter. Das beweisen aktuelle Studien. Viele Kinder, die nur von einem Elternteil großgezogen wurden, haben heute Ängste, Minderwertigkeitskomplexe und schwere Depressionen. Symptome, die noch vor 30 Jahren als geisteskrank eingestuft wurden. Sollte das das Ziel der Emanzipation sein? Ich hoffe nicht.

Solange Männer nicht bereit sind, sich offen über ihre Gefühle und Wünsche zu äußern, für diese auch einzutreten und dieser sogenannten "Emanzipation" Paroli zu bieten, solange werden sie in der Werbung zu recht als dumpfe, biertrinkende, fußballglotzende, gefühlskalte, mit-lebenden-Kulturen-redende, von-Scheuerlappen-wegwischbare, des-Kochens-nicht-mächtige Sitzpinkler und Waschlappen dargestellt. Solange in Frauen-Klatschblättern Artikel auftauchen mit den Themen: "Wie zocke ich meinen Ex am besten ab" und "So ziehen sie die Daumenschrauben richtig fest", solange gibt es keine Gleichberechtigung.

Männer, wacht endlich auf! Und verhaltet euch endlich auch so. Macht eure Klobrillen selber sauber und laßt euch nicht zu Sitzpinklern degradieren, über die der Rest der Welt zu recht lacht.


P.S. Hat sich eigentlich schon mal jemand Gedanken gemacht, weshalb Frauen kostenlos in Diskotheken reinkommen und in Partnerschaftsvermittlungs-Instituten nichts zahlen? Weil sie Frauen sind.
Das nenne ich Gleichberechtigung.



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last update: 18.03.2001 home  back  top